Leica MP

DIE analoge Sucherkamera

 

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Leica MP Rückspulknopf

 

Zurück zu den Wurzeln?

Jahr 2009: Angekommen?

Meine Kameras wurden im Laufe der Zeit immer moderner, schließlich komplett digital. Das spart Zeit und Geld und ist für viele Aufgaben in meinem fotografischen Bereich auch vorteilhaft. Nur das Fotografieren selbst verlor für mich immer mehr den Reiz, immer mehr Bilder häuften sich an, die fotografische Arbeit vollzog sich fast nur noch am Computer…
Der Spaß ließ nach und ich überlegte mir, woran es wohl liegen mag. Ich denke, das Fotografieren ist einfach zu schnelllebig geworden. Die Spannung während der Entwicklung ist auch dahin – alles ist immer sofort kontrollierbar und verfügbar. Das Digitalbild wirkt auf mich oft steril und beliebig. Klar, im Studio hat es unbestritten seine Vorteile, die ich auch gern nutze.

Ich wollte also ‚anders‘ fotografieren. Mehr Zeit investieren, einfacher halt, ohne viel technischen Schnickschnack, mit Festbrennweiten. Die Qualität sollte ebenfalls stimmen. Ich stieß auf die Leica M9. Sie gefiel mir sofort. Ich beschäftige mich mit der M9 und dann viel mir die Leica MP auf. Eine analoge Kamera? Wieder Filme einlegen, herumschleppen, zur Entwicklung geben, viel Geld bezahlen, Abzüge machen lassen, alles dauert ewig! Oder selbst entwickeln, Stunden in der Dunkelkammer (wo überhaupt?)?

Genau. Hier hatte ich in vergangenen Jahren den meisten Spaß beim Fotografieren. Mehr als die reine Bildkomposition (die ich immer noch nicht beherrsche) und das Abdrücken – der ganze spannende Entwicklungsprozess, der Aufwand, die Dunkelkammer, chemische Prozesse – ich denke das hat mir gefehlt. Ich stehe nun da, wo ich vor Jahren aufgehört habe und bin wieder gespannt. Meine Dunkelkammer richte ich mir im Moment ein und kann es kaum Abwarten, die ersten Negative nass glänzend in der Hand zu halten… (das war 2009).

Die digitale Fotografie bleibt natürlich, denn Effizienz brauche ich einfach in bestimmten Bereichen.

Nachtrag 2014: Ich habe keine andere Kamera mehr benutzt (außer im Studio und auf Arbeit). Die Leica MP hat genau das bewirkt, was ich erwartet habe. Nach dem Leica-Experiment 2010 und vielen weiteren Fotos in den letzten Jahren bin ich weiterhin überzeugt, die richtige Kamera für mich gefunden zu haben. Bis 2014 hat mich auch nur das 50er Objektiv begleitet. Nun möchte ich weitere Brennweiten ausprobieren.

 

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Leica MP mit Summilux-M 1:1.4/50

 

Leica MP

Warum genau diese analoge Kamera? Es gibt eine große Auswahl an preiswerten analogen Kameras, welche auch eine hohe Qualität besitzen. Ich wollte aber auch bei den Objektiven möglichst beste Qualität und es sollte eine kleine vollmechanische Kamera werden. Hier die von mir am meisten geschätzten Eigenschaften der Leica MP:

  • absolut robust, unverwüstlich und dabei komplett vollmechanisch (mit genauem Belichtungsmesser)
  • sehr wertig und wertstabil – ein mechanisches Meisterwerk, dabei noch klein genug inkl. Objektiv
  • beste Objektive, hochgeöffnet und genau dort auch nutzbar (als offen), schöne Objektivpalette (FB)
  • Meßsucherkamera mit genialem Entfernungsmesser
  • sehr leise und unauffällig
  • nur minimalistische Bedienelemente (überhaupt kein Spielkram dran)

Leider hat sie aber auch Nachteile:

  • teuer

 

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zeitlos

 

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meine Lieblingsbrennweite in der 1.4er Version als Summilux (Schwarzlackausführung)

 

Technik der Leica MP

Die MP stellt die Spitze der Entwicklung der vollmechanischen M-Kameras bei Leitz dar. Die Erfahrungen aus 50 Jahren sind in diesem Modell zusammen geflossen. Dementsprechend ist sind die inneren Werte hervorragend. Einige technische Merkmale sind:

  • alle Bedienelemente komplett aus Metall, Kameragehäuse ebenso
  • Tuchschlitzverschluss, konkurrenzlos leise, extrem kurze Auslöseverzögerung, weich, erschütterungsfrei
  • Meßsucher 0,72fach mit Einspiegelung von 6 Brennweitenrahmen
  • TTl-Meßsystem mit Lichtwaage und sehr genauer Differenzierung
  • mechanische Zeiten von 1s bis 1/1000s
  • Abmessungen ca.138mm x 79,5mm x 33,75mm, Gehäuse wiegt ca. 585 g

 

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Leica MP mit Summicron 50/2 auf Evening Standard

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Spuren der Benutzung

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passende Tasche zur Leica – Billingham

 

Bilder und Fazit

Mit der Leica habe ich bis jetzt ca. 6.000 Negative belichtet. Eine Auswahl der Bilder ist unter The Leica as Teacher zu finden. Dort habe ich mein Leica-Experiment online gestellt.
Nach nunmehr einigen Jahren des täglichen Umgangs mit der MP kann ich nur Positives berichten. Ich habe in der Zwischenzeit auch mal andere Kameras in der Hand gehabt aber keine war so eingängig, wie die MP. Sie ist klein, hat nur einige wenige Bedienelemente und fällt beim Fotografieren kaum auf. Die unverwüstliche Mechanik vollzieht ihre Arbeit unverändert Tag für Tag.

 

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3 Antworten

  1. vesab sagt:

    Hallo Karl-Heinz, ja die analogen Sucherkameras sind etwas anderes. Nicht zu vergleichen mit den digitalen Errungenschaften. Das ist noch gute alte Fotografie. Möchte aber Beides nicht missen. cu Tom

  2. Hallo Tom,
    mit Genuss habe ich den MP-Aufsatz gelesen. Mir ging es im Dezember 2014 ebenso: Ich besitze seit 2008 eine M8.2 und bin eigentlich sehr zufrieden damit, ja, halt bis auf das Feeling von früher mit meiner Canon F1 new. So schenkte ich mir zu meinen drei Linsen (1,4/50, 2,8/28 und Macro 4,0/90) endlich eine MP. Die M8.2 benötige ich natürlich weiterhin für meine Internetpräsenz etc. pp.
    Sicher gibt es nicht (mehr) viele Enthusiasten für eine MP, aber mir macht Sie wie Ihnen einfach Riesenspaß, obwohl ich die Filme in ein gutes Labor bringe.
    Ich wünsche uns beiden weiterhin viel Freude mit der MP.
    Herzliche Grüße
    Karl-Heinz

  1. 31. August 2014

    […] UV-Lampentests wieder online […]

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