Labradar – Geschwindigkeitsmessung V0
Für die Prüfung von gekaufter oder selbstgeladener Munition ist das Messen der Mündungsgeschwindigkeit V0 wichtig, um daraus Schlussfolgerungen zur Richtigkeit der selbstentwickelten Ladung zu ziehen. Benutzen kann man Lichtschranken-Chronys, Magnetsensoren oder Radarsysteme. Hier wird das Radarsystem Labradar vorgestellt.
Video zum Labradar
In meinem YT-Kanal für Projekte habe ich ein kleines Video hochgeladen:
Technik des Labradars
Die Qualität des Gerätes ist sehr gut und alles scheint äußerst robust gearbeitet zu sein. Die wenigen Tasten lassen sich gut bedienen und das Batteriefach lässt sich ohne Probleme öffnen und bestücken.
Das Labradar funktioniert mittels Radarstrahlen, welche von der Rückwand des Gerätes in Richtung Kugelfang gesendet werden. Am Geschossboden prallen diese Radarstrahlen ab und eine Messung der Signallaufzeiten erlaubt die Berechnung der Geschwindigkeit. Dies wiederholt sich, je nach den eingestellten Bereichen und der größe des Geschosses bis fast 100m. Man kann also z.B. bei 0m,10m, 20m, 30m, 40m und 50m gleichzeitig eine Messung durchführen. Aufgrund der geringeren Leistung der europäischen Geräte geht die Messung nicht sehr viel weiter. Die amerikanischen Geräte können auch bis V100 messen – je nach Geschossdurchmesser und Form des Geschossbodens.
Für die Messung muss das Labradar nur rechts oder links neben der Mündung aufgestellt werden und der Abstand kann unter günstigen Bedingungen bis zu 45cm betragen. Die Empfindlichkeit wird je nach Abstand in drei Stufen eingestellt.
Anzeige der V0 groß und der weiteren Geschwindigkeiten klein (wie V10, V20, V30, V50 usw.)
Die Auslösung der Messung erfolgt entweder durch den Schussknall oder bei der Dopplermessung durch das erkennen des Geschosses. Dies funktioniert bei schnellen Geschossen jedoch nicht immer. Dopplerradarmessung wird vor allem für langsame Geschosse, wie z.B. Pfeile verwendet.
Neben der Messung der V0 können auch Berechnungen durchgeführt werden, welche auch einer SD-Karte gespeichert werden. Hierzu kann z.B. das Gewicht des Geschosses eingegeben werden, um Energie oder Faktor zu berechnen.
Stromversorgung mittels Powerbank (reicht sehr lange)
Die Messungen werden fortlaufend in Serien durchgeführt. Es kann jederzeit eine neue Serie begonnen werden.
Die Stromversorgung erfolgt entweder über 6 Mignonzellen oder einfacher durch ein Powerpack mit USB-Anschluss, also können alle Powerbank-Packs verwendet werden.
Praxis auf dem Schießstand
Für eine Messung benötigt man ein stabiles Stativ, welches das Labradar neben der Mündung platzieren kann. Eine Hilfsvisierung oben auf dem Gerät erleichtert die Einstellung und Ausrichtung auf das Ziel. Das Gerät muss anschließend nur noch scharf geschaltet werden und das Schießen kann beginnen. Die Scharfschaltung wird nach einer einstellbaren Zeit abgeschaltet, um Energie zu sparen und muss dann mit einem Tastendruck wieder aktiviert werden. Voreingestellt sind 3 Minuten.
Nach dem Schuss wird die V0 relativ groß im gut ablesbaren Display angezeigt und erlischt nach einiger Zeit. Mit einem Tastendruck kann das Display wieder aktiviert werden. Alle Schüsse werden aufgezeichnet und zus. auf die SD-Karte geschrieben, wenn sie eingelegt ist.
Der Betrieb des Gerätes ist deutlich einfacher als bei einem Chrony oder Magnetsensor. Es kann auch nicht durch einen Treffer zerstört werden und das Geschoss wird auch nicht abgelenkt, wie bei Magnetsensoren.
Wird der Schuss nicht erkannt, zeigt das Display “Error” an und man muss dies bestätigen. Dann sollte die Mündung evtl. dichter an das Gerät herangeholt werden.
Sollten Nachbarschüsse aufgezeichnet werden, muss die Empfindlichkeit verringert werden.
Hinweis:
Die Mündungsbremse sollte nicht vor dem Gerät sein, denn die seitlichen und rückwärts gerichteten Druckspitzen bringen das Labradar zum vibrieren/wackeln und es misst nicht. Die Mündung sollte also max. auf Höhe des Labradars sein oder ein paar Zentimeter dahinter. Bei Läufen ohne Mündungsbremse ist das nicht relevant.
Die Mündung kann z.B. auch etwas unterhalb des Radars angeordnet sein.
Hinweis:
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Gehörschutz MSA Sordin
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Kestrel 3500 NV
Kestrel 5700 Elite
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Harris mit Drehgelenk
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IPSC Zubehör:
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Zielfernrohrmontage Werkzeug und allg. Werkzeug:
Hazet Drehmomentschlüssel 1-6 Nm
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Waffen-Reinigung:
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besser 4mm Dicke nehmen (Fachhandel)
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Die Links zur Wiederladetechnik nur als Information sehen – ich würde alles bei einem Händler kaufen.
Wiederladetechnik:
Pulverfüller
Fettkissen und Fett
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Matritzen-Set Redding
RCBS Dispenser für die Waage Charge Master
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Reparatur Atlas:
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Einsatz für Wera
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Dieses Equipment habe ich für die Tests und Filmaufnahmen benutzt:
Body Sony Alpha 9 oder Sony Alpha 7R III
2-3 Ersatz-Karten 64 Gb (die schnellen)
Drohne DJI Mavic Air
Actioncam Sony FDR3000
Stativ Gitzo Nachfolger Mountaineer
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Hallo Tom
Wo hast du denn das Labradar bestellt ?
Ist das Angebotene Stativ mit Kugelkopf emfehlenswert oder ist Eigenbau die bessere Alternative?
Viele Grüße
Christian G.
Moin Christian, gibt wohl bloß einen in D, der das anbietet. Da hab ich es auch gekauft. Eigenbau ist besser 😉 Grüße Tom
Hallo vesab,
vielen Dank für Ihre ausführlichen Berichte auf Ihrer wunderbaren Seite.Ich bin selbst auch Wiederlader und konnte grade einige Messungen mit dem Labradar machen (.300 Win Mag). Feststellen konnte ich jedoch einiges an Abweichung zwischen den gemessenen Werten und den Vorhersagen einer daraufhin kalkulierten Ballistiktabelle auf 300m. Auch die Vergleiche von Geschossgeschwindigkeiten aus verschiedenen Ladetabellen und den korrespondierenden Laborierungen konnte ich nicht durch die Messungen plausibel verifizieren. Aufgrund Ihrer Erfahrungen mit diesem Thema möchte ich Ihnen gerne folgende Fragen stellen:
Haben Sie die mit dem Labradar gemessenen Werte mit Hilfe eines Ballistikrechners auf verschiedene Distanzen verifiziert? Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Vorhersagen des Ballistikrechners und der Realität, also z.B. Abfall des Geschosses auf eine bestimmte Entfernung?
Wie groß sind die Abweichungen zwischen den gemessenen Geschossgeschwindigkeiten und den Angaben in den von Ihnen verwendeten Ladetabellen?
Mit freundlichen Grüßen
Der Wiederlader
Moin, Ladetabellen stimmen meist nicht, da sie nicht das wahre Innenvolumen der Hülsen beachten. Somit stimmt der Rest auch nicht. Je nachdem, wie genau ausgelitert wird und die restlichen Parameter angegeben werden, stimmen die Ergebnisse mit den Berechnungen überein. Dabei spielt Lauflänge, Drall usw. eine große Rolle. Jeder Lauf ist anders. Da helfen nur praktische Messungen. Und natürlich vorab Druckprüfungen durch das Beschussamt/DEVA, falls man an die Obergrenzen geht. Reine Berechnungen sind nur Anhaltswerte, mehr nicht. Grüße Tom