Nikonos-V
Die Unterwasserkamera der 80er Jahre – Nikonos-V
Die 80er Jahre haben so einige tolle Sachen hervorgebracht – unter anderem die Amphibienkamera Nikonos-V aus dem Hause Nikon. Eine Amphibienkamera kann man an Land und unter Wasser einsetzen – zumindest, was das 35er Standardobjektiv betrifft – dieses ist für den Luft- und Wasserbereich einsetzbar.
neben dem Standardobjektiv gibt es ein 80er mit Blende 1:4
Rückseite Objektiv mit Bajonettanschluss
Objektiv mit Silikondichtungsring, Blenden- und Entfernungseinstellrad
Heute kräht kein Hahn mehr nach diesen Kameras, was den Erwerb etwas einfacher macht. Analogfotografen können die Kamera im Sturm, Regen, Brandung oder auch in der Wüste einsetzen – sie macht alles mit. Ich habe die Kamera eine zeitlang beim Kanufahren eingesetzt, da sie auch grobe Behandlung gut wegsteckt. Vom Spiegelreflexprinzip sollte man sich verabschieden, denn die Kamera hat nur eine optischen Sucher ohne Schnickschnack. Also auch keine Schärfekontrolle, wie bei einer Leica M – einfach nur der Bildausschnitt wird angezeigt. Die Entfernung muss also geschätzt werden und auf dem Objektiv kann man anhand der Blendeneinstellung sehen, welchen Bereich die Tiefenschärfe einnimmt. Bei großen Öffnungen – also kleinen Blendenzahlen – ist dieser Bereich sehr gering und man kann sich da schon verschätzen. Höher empfindliche Filme und kleine Blendenöffnungen – also große Blendenzahlen – helfen das Übel zu verringern. Das Spiel mit der Unschärfe klappt also eher nicht und man muss mit großer Tiefenschärfe Freundschaft schließen.
Draufsicht mit Iso-Rad, Rückspulkurbel, Zeitenrad und Aufzug
unten ist das Batteriefach und der Blitzlichanschluss
der Sucher lässt sich mit der Tauchermaske gut überblicken
Ein paar technische Daten:
- Produktionszeitraum 1984-2002
- Verschluß quarzgesteuert
- Verschlußzeiten 1/30s – 1/1000s + B
- Belichtungssteuerung M, A
- ISO-Bereich 25 – 1600
- Meßwertanzeige im Sucher LED
- Sucheranzeigen Belichtungsmesser, Blitzbereitschaft, Verschlußzeit
- Blitzsteuerung Synchronzeit X 1/30s – 1/90s
- TTL-Blitzsteuerung
- Synchronanschluß-Typ Nikonos III plus TTL-Kontakte
- Gewicht mit 35mm Objektiv an Land 860g und unter Wasser 300g
- Abmessungen 99 x 146 x 58 mm
Die Kamera sollte immer gewartet werden, da eine Wassereinbruch des Ende bedeutet, da die Elektronik das sehr übel nimmt. Die Wartung kann heute noch über Rene Aumann erfolgen – solange die Dichtungsringe und Ersatzteile noch verfügbar sind. Sehr penibel muss man beim Verschließen der Kamera und beim Objektivwechsel sein, denn schon kleinste Sandkörnchen oder Haare können einem den Spaß verderben. Dieses Problem haben auch moderne Digitalkameras mit Unterwassergehäuse, wie ich vor einigen Jahren feststellen konnte.
Wassereinbruch beim Canaon-G12-UW-Gehäuse
Canon G12 ist nun Elektronikschrott
Also ist Sauberkeit beim Öffnen der Kamera oberstes Gebot und die Dichtungen sollten regelmäßig mit dem Spezialsilikonfett eingerieben werden. Sehr spaßig sind Situationen auf Campingplätzen, wenn man die Kamera unter einem Wasserhahn nach einem Einsatz abspült – über reichlich Kommunikation braucht man sich da nicht beklagen.
Fazit: robuste Kamera für Analogfotografen
Die Vorgänger Nikonos III und Nikonos IVa sind hier auch beschrieben.
Hi, i besitze 2 Nikonos V grün, beide sind defekt, sie ziehen kein Film, es liegt an irgend einen Teil. Habt ihr eine Ahnung wie ich sie reparieren kann? Digital ist gut, aber hier in Afrika ist der Staub Zuhause, nur eine Nikonos ist so dicht dass kein Staub eindringen kann. Ich habe beide Kameras benutzt wahrend des Krieges in Angola um Flüchtlingslagern zu fotografieren….jetzt, zum Glück, herrscht Frieden aber ich würde gern meine Nikonos im Betrieb setzen. Übrigens: einen Unimog 435 besitze ich auch! Gruß aus Luanda. Poma
Hi Augusto, es gibt noch jemanden, der in die Nikonos repariert. Aber ist nicht ganz billig. Beim Auktionshaus kaufen ist preiswerter. Reparieren hat da eher keinen Sinn. Grüße Tom