Hinterachse Generalüberholung

 

Wenn es mal wieder klonk macht…

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Differential Hinterachse mit Ashcroft-Sperre ATB

 

Das Rappeln im hinteren Antriebsstrang – vor allem bei Lastwechsel gibt es einen lauten klonk – kündigt vom baldigen Ableben einiger wichtiger Teile zur Fortbewegung. Es ist daher besser, rechtzeitig einzugreifen, damit nicht noch mehr Sachen in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn man daran geht, sollte alles gemacht werden, da die meisten Teile eh hinüber sind.

Zur Generalüberholung der Hinterachse gehören bei meinem TD5 (MY2006, alle Nummern ohne Gewähr):

  • Diffential erneuern (hab eine überholtes Diff von Ashcroft mit Torsen-Sperre ATB eingebaut)
  • „Steckachsen“ Antriebswellen erneuern (FTC4747 = TOB500020; FTC4748 = TOB500030)
  • Radlager erneuern (4 Stück STC4382.G Timken)
  • Simmerring im Achsstummel (2 Stück FTC5268 – ich habe einfach den 45x32x8mm genommen)
  • Simmerring in der Nabe erneuern (2 Stück FTC4785.G OEM)
  • Antriebsmitnehmer erneuern (2 Stück RUC105200G + Papierdichtung)
  • Gummikappe Mitnehmer (2 Stück FTC5414G)
  • Bolzen für den Mitnehmer (10 Stück BX110095M)
  • Seegering für Steckachse (2 Stück 549473)

 

Für die Überholung braucht man weiterhin folgende Stoffe:

  • Dichtmittel für das Differential (Flächendichtung, z.B. Dirko grau oder Hylomar)
  • Fett für die Steckachsen (Wälzlagerfett)
  • Öl für das Differential (z.B. Castrol Syntrax Longlife 75W-140 od. Limited Slip 75W-140 od. 75W-90)

 

Empfehlenswertes Werkzeug:

  • Hebebühne 😉
  • Stecknuss 52mm für Achsmutter (ein Blechschlüssel macht keinen Sinn, da kein Drehmoment messbar)
  • Vielzahnnuss (“12-kant”) für Bremssattel oder Ringschlüssel
  • Drehmomentschlüssel bis 210 NM
  • Nusskasten, Maulschlüssel, Ringschlüssel, große Zange für Bremskolben
  • Hammer, Seegeringzange (außen), etwas Draht
  • Austreibdorn für Radlager, es geht ein gehärteter Stahl z.B. auch eine Knarrenverlängerung
  • Einschlaghilfe für Radlager und Simmerring: alter Lagerring, welcher einmal durchgeflext wurde
  • Messuhr zum Messen des Lagerspiels plus Halterung
  • Schleifpapier für Dichtfläche Diff

 

Sanierung der Achse

Demontage

Folgende Teile abschrauben:

  • Kardanwelle am Diff abschrauben und zur Seite wegbinden
  • Gummikappen abnehmen, Seegering abnehmen, Mitnehmer abschrauben

 

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schlecht gewartete Antriebe – Wassereinbruch, Rost, Öl vom Diff

 

Jetzt kann man sehen, ob die inneren Simmerringe undicht waren. Befindet sich Öl im Mitnehmer, hat der Simmerring ausgedient – meist ist auch Wasser im Mitnehmer, wenn die Wartung nicht so toll war.

  • Wellen ziehen und kontrollieren

Die Verzahnung auf der Mitnehmerseite am Rad wird am meisten abgenutzt sein. Hier sieht man sehr gut den Verschleiß – oft sind die Zähne schon sehr schmal oder in eine Richtung abgenutzt.

  • Öl aus dem Diff ablassen und kontrollieren

 

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so sollte es nicht aussehen – Wasser im Öl

 

Ist das Öl eher eine braune Mischung aus Wasser und Öl oder noch in Ordnung – im ersten Fall ist der Simmerring im Achsstummel und der Zustand in der Nabe Schuld – alles sollte erneuert werden.

  • Diff abschrauben und abnehmen

 

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Diff ist in Ordnung hat aber leichtes Spiel (kaum fühlbar)

 

Das Diff hat manchmal keine sichtbaren Schäden oder Abnutzungserscheinungen – das Spiel der Räder ist sehr gering und wenn es schon fühlbar ist, sollte sowieso etwas Neues her.

  • Ölrest im Diff kontrollieren

 

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Wasser im Öl aber keine sonstigen Rückstände

 

Da nicht alles Öl abfließt, sollte man den verbleibenden Rest mal in Augenschein nehmen – sind das Stücke drin oder Abrieb? Würde auf Schäden hindeuten. Das Achsgehäuse nun reinigen und möglichst auch die Seitenkanäle der Achse, da sich dort auch Dreck sammelt, wenn was undicht war. Spülen hilft.

 

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Gehäuse innen gereinigt

 

Radlager wechseln inkl. Simmering

Der Radlagerwechsel ist in einem extra Beitrag beschrieben: Radlager TD5 erneuern  (es öffnet sich ein neues Fenster).

 

Achszapfen, Achsstummel – Simmerring

Bevor die Nabe wieder aufgesetzt wird, sollte unbedingt der Simmerring im Achsstummel gewechselt werden. Es sind nur ein paar Schrauben.

 

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Achsstummel abnehmen

 

Nach der Demontage des Achsstummels kann man die Hinterachse gut kontrollieren. Am besten jetzt einmal spülen.

 

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hier sieht man deutlich den Wassereinbruch in die Achse

 

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Achsstummel Rückseite

 

Am Achsstummel sieht man deutlich die Verschleißerscheinungen – aber da die Fläche für den Simmerring noch sehr gut war, konnte er aufgearbeitet werden. Dichtung und Simmerring müssen raus – später wird Dichtmittel eingesetzt aber dazu muss alles metallisch blank sein. Schmirgelpapier hilft.

 

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neuer Simmerring und Flächen gesäubert – neu ist natürlich besser aber das Teil geht noch

 

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Flansch an der Achse ebenfalls von Dichtungsresten befreien

 

 

Montage

Auf beiden Seiten nun die Naben wieder anbauen inkl. Bremssättel – Mitnehmer noch nicht anbauen. Anbau siehe Beitrag Radlagerwechsel.

 

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Achsstummel und Nabe wieder angebaut

 

Anschließen das Diff einbauen. Dazu müssen die Dichtflächen an der Achse penibel gereinigt werden – wenn man Dichtmasse einsetzt wieder metallisch blank und fettfrei. Diff einsetzen und gleichmäßig anziehen – Schrauben sollten neue dran kommen. Dann die Kardanwelle wieder anbauen.

 

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Diff und Kardanwelle wieder montiert (Rostschutzaktion kommt im Sommer dran) – die viele Dichtungsmasse ist von meinem Vorgänger – es reicht ein kleiner Ring auf der Dichtfläche

 

Nun noch die Wellen stecken – dabei vorsichtig in den inneren Simmerring einfädeln und beim Diff die Welle etwas anheben. Nicht ganz einstecken, denn der Mitnehmer soll noch drauf und dann der Seegering – aufpassen, das die Welle nicht hinein rutscht und fetten nicht vergessen, zum Schluss die neue Gummikappe aufsetzen. Damit die Welle nicht hinein rutscht, kann man auch nach dem Aufsetzen des Mitnehmers erst einmal den Seegering montieren und dann erst den Mitnehmer anschrauben.

 

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gut einfetten

 

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Mitnehmer und Gummikappe sind drauf

 

Zum Schluss Öl ins Diff einfüllen – ich nehme Castrol Syntrax 75W-140. Beim Anziehen der Schrauben gefühlvoll vorgehen. Manche nehmen Teflonband zum Abdichten.

 

Hier noch einmal der Verschleiß der Wellen im Vergleich zu einer neuen Welle:

 

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alte Welle mit „Haifischzähnen“ – Zahnradflanken sehr spitz ausgearbeitet

 

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neue Welle mit trapezförmigen Zahnradflanken

 

 

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