Patronen wiederladen 02 – Geschoss und Ladedaten
4. Geschoss vorbereiten
Geschoss auswiegen
Die Geschosse sollten nach Gewicht ausgewogen und in Gruppen eingeteilt werden. Dies erhöht die Präzision innerhalb der Gruppe, vor allem bei weiteren Schüssen. Je nach Anspruch wählt man zwei oder mehr Gruppen. Ausreißer kann man für Testschüsse verwenden, z.B. um einen Geschwindigkeitsmesser zu testen.
Der Bericht hat 3 Teile:
2. Geschoss und Ladedaten (dieser Teil)
Hier gibt es eine Videoreihe zur präzisen Patronenherstellung:
Geschoss abmessen
Die gewogenen Gruppen nun in der Länge messen. Wird das gesamte Geschoss gemessen, wird man Abweichungen feststellen, die aber in der Präzision noch keine Auswirkung haben müssen (aber können). Wichtiger ist das Maß an dem Punkt, wo das Geschoss die Felder und Züge des Laufs zuerst berühren wird. Diese Länge kann man mittels einer Geschosslehre messen.
Patronenlager abmessen
Für die Innenballistik ist es wichtig, dass die gesamte Länge des Patronenlagers gemessen wird, genau an dem Punkt, wenn das Geschoss die Züge und Felder berührt. Dies kann man mit der Putzstockmethode oder einfacher mit einem OAL-Messgerät mit entsprechend vorbereiteter Hülse und dem einzusetzenden Geschoss durchführen.
OAL-Gauge zum Patronenlager messen
Mit diesen Werten kann die Patronenlänge bestimmt werden, denn die OAL des Patronenlagers sollte nur knapp größer sein als die OAL der Patrone, damit das Geschoss nur wenig “Freiflug” besitzt und nicht die Chance erhält, sich zu verkanten. Wenn man Magazine benutzt, begrenzt leider das Magazin die maximale OAL der Patrone, will man nicht jede einzelne Patrone in das Patronenlager einlegen. Vermieden werden muss eine größere OAL der Patrone ggü. dem Patronenlager, da ansonsten große Druckspitzen auftreten können. Ist die Patrone schon dicht am Maximaldruck, kann es unter Umständen zu einer Waffensprengung kommen.
Die ermittelte max. OAL der Patrone wird in die Berechnungen bzw. Überprüfung der Ladedaten einfließen.
5. Ladedaten berechnen
Ladedaten von Dritten
Die Hersteller der Pulver, der Geschosse und einige andere, wie die DEVA stellen Ladedaten zur Verfügung. Diese Ladungen können meist problemlos verwendet werden. Zu beachten ist aber das Hülsenvolumen und das verwendete Geschoss. Je nach Volumen und Setztiefe können sich die Drücke stark verändern. Sicher geht man, wenn die geladenen Patronen zur Überprüfung an die DEVA gesendet werden.
Ladedaten mittels Quickload berechnen
Das programm Quickload wird sehr oft für die Berechnung der Ladedaten herangezogen und leistet hierbei wertvolle Dienste. Wenn alle Parameter, wie Pulver, Geschoss, Hülsenvolumen, Lauflänge und Durchmesser, sowie weitere spezifische Daten genau eingegeben werden, können die Ladedaten berechnet werden. An vielen Stellen kann auch den Vorgaben des Programms und seiner Datenbanken gerechnet werden. Man sollte hierbei aus Sicherheitsgründen eher konservativ an die Sache herangehen, damit die zulässigen Drücke nicht überschritten werden. Das Programm warnt an entsprechender Stelle auch davor, zu “heiße” Ladungen zu verwenden. Für eine präzise Berechnung sind möglichst folgende Werte zu ermitteln:
- Hülsenvolumen (ausgelitert)
- Lauflänge, Laufdurchmesser Züge und Felder
- Hülsenlänge L3
- Patronenlänge L6
- Geschoss, Geschossmasse, Setztiefe, Durchmesser, Länge
- Pulver, Pulvermenge
- Anfangsdruck je nach Geschoss
Mit diesen Werten und den zus. Vorgaben kann man relativ genau rechnen. Trotzdem darf man sich nicht allein auf das Programm verlassen. Die minimalen und maximalen Ladungsparameter der Patrone dürfen nicht unter- bzw. überschritten werden.
berechnete Ladung mit einer bestimmten Pulvermenge
Berechnungen in Quickload und Quicktarget
Hier geht es zum 3. Teil: Laden der Patrone
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Hallo Tom
Habe gerade bei meine 300 Win Mag Halbautomatische das Patronenlager gemessen 89,35 mm bis zu den Zügen , Abzug wäre etwa 1-1,5 mm richtig? Zweite Frage , laut wikipedia Max Gesamtlänge 84,84 mm für 300 win mag wäre also etwa 4,4 mm zu lang , kannst du mich Aufklären , Hülsenlänge ist korrekt 65,84 im etwa
Moin Ingo, du kannst den Abstand nur ermitteln durch probieren. Achte auf die Drücke – je näher, um so mehr kann der Druck sprungartig steigen. Mach eine leere Patrone ohne Zündhütchen und probiere erst einmal, ob alles passt (Auswurffenster, Magazin oder dergleichen). Ferndiagnosen sind da auch schlecht. Achte auch auf sicheren Sitz des Geschosses – muss genug Kontakt zum Hülsenhals haben. usw. Grüße Tom
Hallo,
nicht Freiflug, sondern rotatiosloser Geschossweg.
Freiflug ist nicht erwünscht, und ist etwas anderes.
Moin Roland, ja genau, du hast Recht. Ich meinte Flug ohne Zugberührung. Geführt wird das Geschoss ja anfangs durch die Hülse. cu Tom