Laufkiller Kaliber
aktualisiert: 02.05.2024
Laufkiller
Es gibt immer wieder Diskussionen über Kaliber, die Läufe schneller verschleißen lassen als andere. Die Lebensdauer eines Laufes hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem vom:
- Kaliber
- Hülsenvolumen
- Pulvermenge
- Pulverart
- daraus folgender Druck
- Geschossmaterial, Masse, Konstruktion und Abmessungen
- Laufmaterial und Verarbeitung
- Schussfolgen
- und mehr
Wichtige Faktoren sind dabei aber unbestritten das Kaliber und und das Hülsenvolumen, da diese beiden Faktoren im Long Range eine wichtige Rolle spielen. Vorausgesetzt wird hierbei, dass die Leistungsfähigkeit der Patrone schon gut genutzt wird (sonst macht das keinen Sinn).
Kaliber und Hülsenvolumen bilden zusammen das Öffnungsverhältnis, welches in direktem Zusammenhang mit dem Gasfraß am Übergangskegel zwischen Hülse und Lauf steht und welches direkt proportional zur Lebensdauer ist. Der größte Verschleiß tritt an der Übergangsstelle zwischen Kammer und Lauf auf, denn die Gase sind hier am heißesten und der Druck ist am höchsten. Ist dieser Bereich verschlissen, lässt die Präzision nach. In der folgenden Abbildung sind verschiedene Kaliber und deren zugehörige Öffnungsverhältnisse dargestellt, nebst weiteren Informationen.
Die aufgeführten Werte können von der Realität erheblich abweichen, denn die Lauflebensdauer hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Laufgeometrie, des verwendeten Stahls, der Ladung, der Aggressivität des Pulvers, der erreichten Temperaturen, des Temperaturunterschieds zur Umwelt, der Geschossmaterialien und der Schussfolgen. Für einige Kaliber lassen sich keine seriösen Vorhersagen treffen.
Man erkennt in Spalte “Öffnungsverhältnis”, welches Kaliber ein großes ÖV hat. Gleichzeitig kann man in der Spalte “Barrel Life” die korrelierende Lebensdauer erkennen. Ein großes ÖV bedeutet also eine kurze Lebensdauer.
Gleichzeitig ist eine hohe Windstabilität bei weiten Entfernungen relevant. Nachfolgend die Sortierung nach der Querschnittsbelastung, denn die sorgt unter anderem für eine hohe Windstabilität.
Man muss also einen Kompromiss finden zwischen hoher Windstabilität, das heißt hohem QB und geringem ÖV, damit man auch lange schießen kann. Natürlich ist die Leistung der Patrone bei kleinem ÖV auch oft geringer.
Hier der Link zur Numbers-Datei: Kaliber-Berechnungen mit Numbers
Hier der Link zur Excel-Datei: Kaliber-Berechnungen mit Excel
Hier der Link zur Datei von Mike zur überschlägigen Berechnung der Lauflebensdauer: Datei Excel von Mike
Hier der Link zum dazugehörigen Artikel (unbedingt lesen): Link zum Artikel auf accurateshooter.com
Für weitergehende Erklärungen einfach das Video ansehen.
Das Video zum Blogeintrag
Ich habe zu diesem Eintrag auch ein Video auf meinem YT-Kanal hochgeladen:
Hier der Link zu meinem ersten Long Range Buch:
Vielen Dank für die Erklärung, gute Video. Darf Ich Ihnen aufmerksam machen, dass auf das Blatt Kaliber Berechnung, die Formel am Boden des Blattes nicht correct is: q =A / m. Dies muss sein: q = m /A
Die Berechnung in Excel ist korrekt, daher ist es nur die Formel am Boden des Blattes.
Danke für den Hinweis! Habs geändert. Hatte ich nicht aufgepasst 😉 ja die Berechnungen waren aber richtig. Grüße Tom
Servus zusammen,
ich bin begeistert von der Seite.
Eine Frage zur Haenle RS9: Wo bekommt man die schönen Auflagen für Backen- und Schulterstütze. Eigenbau?
Viele Grüße
Lothar
Moin, Eigenbau, hab ich auch ein Video drüber gemacht. Musst mal auf meinem Kanal suchen. Grüße Tom