Faltkanadier Ally DR 16.5
Ally im norwegischen Fjord
Warum ein Faltkanadier?
Für Paddelbegeisterte gibt es nur zwei Varianten: Kajak oder Kanadier. Wir haben uns für einen Kanadier entschieden, damit 3 Personen in einem Boot Platz haben und auch noch Gepäck mitgenommen werden kann. Ein Festkanadier erzeugt ein sehr großes Platzproblem, vor allem, wenn man weiter reisen will und auch noch Fähren benutzen muss. Als Alternative bietet sich ein Faltkanadier an und der Ally von Bergans Fritid A/S aus Norwegen ist ein erbrobtes Boot und sehr robust.
Es gibt den Ally in mehreren Ausführungen. Zwei Grundvarianten teilen sich in eine Seevariante (längere Wasserlinie, etwas flacher) und eine Flussvariante (leichter Kielsprung, etwas höher) auf. Die Längen schwanken zwischen 13,7 und 18,5 Fuß (4,13 bis 5,58m). Das 16,5-Fuß-Boot ist also eine mittlere Variante und für drei Personen gut ausreichend. Hier die technischen Daten des Ally DR 16.5 Tour:
- Länge: 5,00 Meter
- größte Breite: 0,95 Meter
- Gewicht: 17 Kilogramm
- Zuladung: 380 Kilogramm
- Gestänge: Aluminium (nicht eloxiert)
- Haut: glasfaserverstärktes PVC (plus Schaumstoffinnenmatte, gleichzeitig Auftriebskörper und Kälteschutz)
- Kosten Basisboot 2006: 1800 Euro (2010 ebenfalls, 2104 auch)
auch Steine sind kein Problem für das Ally (außer Scharfkantige)
Zusatzausrüstung
Das Ally ist schon in der Grundvariante für viele Einsätze völlig ausreichend. Wer im Wildwasser oder Regen fährt, wünscht sich evtl. eine Abdeckung. Es gibt eine Spritzdecke mit drei Luken, welche aber sehr sperrig ist durch die drei festen Öffnungen (Kunststoffreifen eingenäht). Bevor man die Spritzdecke nutzen kann, muss man in mühevoller Arbeit rings um das Boot Beschläge aufkleben und eine gummierte Lebensleine anbringen. Die Spritzdecke plus komplette Beschläge summieren sich dann noch einmal auf 330 Euro (für den Explorer werden 500 Euro fällig). Mit dabei sind zwei Schürzen und ein Lukendeckel. Die Qualität der Spritzdecke ist sehr gut.
Beschläge und Außenhaut angeschliffen und dann verklebt
Erfahrungen mit dem Ally
Im Ally kann man entspannt im Sitzen paddeln oder sich auch hinknien. Um nicht auf den Alustangen zu knien, habe ich eine Evazote-Matte zusätzlich im Boot zu liegen (dünne Isomatte). Mit dem J-Schlag braucht man auch keinen Seitenwechsel, sondern steuert mit dem Paddelschlag selbst. Bei leichten Winden kann man auch gut den Wind zum steuern einsetzen.
Im Laufe der Zeit sind mir einige unangenehme Dinge aufgefallen, die sich jedoch meist leicht abstellen lassen.
Das Kanu ist sehr windanfällig und man sollte keine längeren Abschnitte auf Seen gegen den Wind einplanen. Das wird dann sehr mühselig. Meist kann man windgeschützte Uferseiten ansteuern und auch längere Strecken in Kauf nehmen, als gegen den Wind anzukämpfen. Alleine wird das paddeln gegen den Wind richtig schwer. Ist es trotzdem notwendig, unbedingt so viel Gewicht nach vorn verlagern, dass der Bug tiefer als das Heck liegt. Damit drückt der Wind das Kanu immer in seine Richtung und man muss ‘nur’ noch gegenan kämpfen und verbraucht nicht unnötig Kräfte für das Steuern.
bei Wind muss viel Gewicht in den Bug (tiefer als Heck)
Das Ally lässt sich auch ankanten (etwas) und mit einem Bogenschlag ist es sehr wendig, zumindest die Flussvariante. Mit mehr Gepäck wird das Ally ruhiger und der Schwerpunkt kommt weiter nach unten.
leichtes Ankanten ist kein Problem
Auf keinen Fall mit dem Kanu an Schleusenwände, Stege oder Kaimauern seitlich anecken. Löcher sind dann vorprogrammiert. Ist halt ein Faltkanu und man muss etwas vorsichtiger sein. In den letzten sechs Jahren habe ich jedoch kein Loch hinein bekommen.
bei Wind Schutz in Ufernähe suchen
Details
Nachfolgend einige Bilder vom Boot auf dem Trockenen. Hier kann man sehr gut die Details des Aufbaus erkennen.
das komplette Boot kann man in 30 Minuten bequem aufbauen
Bug mit Trappersitz
Heck mit Trappersitz
Gestänge an Bug und Heck
Der Transport kann einfach mit einem Bootswagen erfolgen. Dieser Bootswagen ist selbst gebaut.
Bilder
Müritz
Mecklenburger Seenplatte
Norwegen
Norwegen – alles in grün 😉
Norwegen im Fjord
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