UW-Scooter

UW-Scooter Silent Submerge N-19

Während meiner Taucheinsätze habe ich auch manchmal meinen Scooter eingesetzt. Scooter sind unter Wasser so ähnlich wie Enduros beim Motorrad fahren. Man kommt schnell vorwärts, es ist sehr entspannt und man kann auch mal Manöver fahren, die sonst unmöglich wären. Trotzdem muss man sich vor allem beim Bewegen in der Senkrechten klar sein, welche Gefahren durch den Druckausgleich vorhanden sind und solche Aktionen auf tiefere Gefilde beschränken, denn gerade im flachen Bereich kann das sonst böse Überraschungen geben.

Ganz unten ist ein kleiner Filmschnipsel.

Fakt ist – Scooter fahren macht Spaß um nicht zu sagen süchtig.

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mein Tauchbuddy mit zwei großen Scootern

 

Aufwand

Leider steht vor dem Vergnügen die ganze Schlepperei und nicht zu vergessen der finanzielle Einsatz. Leider sind Scooter eine Nische und die will gut bezahlt werden. Der Selbstbau ist zwar möglich aber nicht gerade einfach. Also bleibt meist nur, sich einen kommerziellen Scooter zu kaufen. Die Preise sind gesalzen und fangen so bei 3000 Euro für ernst zunehmende Teile. Des weiteren sollte man sich bewusst sein, dass ein Tauchscooter viel Zuwendung benötigt, einige technische Gefahren birgt und sehr penibel behandelt werden muss, weil sonst schnell Kernschrott entsteht.

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Aufgrund der lebensfeindlichen Umgebung unter Wasser, muss das Innenleben des Scooters unbedingt vor Wassereinbruch geschützt werden. Da relativ große Akkus im Scooter eingebaut sind, darf auch die Gefahr durch NC-, NiMH- und Lipozellen nicht ausgeblendet werden. Wassereinbruch nehmen solche Hochleistungspacks extrem übel, da die Energie ja bei einem Kurzschluss irgendwo hin will. Man sollte also beim Kauf eines Scooters darauf ein Augenmerk legen – es müssen für den Wassercrash Exitstrategien vorhanden sein. Mindestens Hülle-in-Hülle-Systeme oder andere tolle Sachen, damit der Scooter nicht zur Bombe wird.

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Silent Submerge N-19

 

Nun aber genug gemeckert – was das Fahren anbetrifft, sind die Dinger einfach unschlagbar. Ich dachte ja, so etwas gibt es nur in Bond-Filmen aber auch für uns Normalsterbliche ist der Kick unter Wasser machbar.

 

Funktion

So ein Scooter ist recht simpel aufgebaut, denn außer einem Motor, einem Akku, der Hülle, dem Propeller und einem Griff mit Schalter ist an so einem Teil nichts dran. manchmal noch etwas Elektronik. ich bevorzuge aber eher die mechanischen Varianten – auch bei der Schaltung. Man tariert den Scooter im Wasser – je nach Salzgehalt – mit Blei im Innern der Hülle aus, so dass der Scooter in der Schwebe bleibt. Damit kann man ihn überall ungestört parken, ohne das er nach oben oder unten abhauen will.

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in den Propeller kann man einfach hinein greifen

 

Zum Fahren hakt man ihn einfach am Gurt ein, damit die Kraft dort angreift – die Einstellung der Länge ist zum Anfang etwas tricky aber das macht man nur einmal. Der Griff am Ende des Scooters ist nur zum Lenken und Gasgeben da. Wobei Gasgeben nicht wörtlich gemeint ist, denn bei mechanische Schaltern gibt es da nur an und aus. Es gibt auch andere Varianten aber ich finde das schön einfach. Die Geschwindigkeit stellt man meist über die Propellersteigung ein, dass heißt man fasst einfach in den Propeller rein und verdreht ihn ein Stück. Es gibt da auch Kennzeichnungen, damit man ungefähr weiß, welche Stufe man eingestellt hat. Das geht in der Praxis so, dass man während der Fahrt kurz Gas wegnimmt, in den Propeller greift – ja das geht, der hält gleich an – und höher oder niedriger stellt. Dann wieder Gas und man verliert kaum Fahrt. Da gewöhnt man sich dran. Beim Kurven fahren muss man immer daran denken, dass man möglichst in einer Linie hinter dem Scooter bleibt, dann sind die Manöver einfach und man kann auch extrem kleine Radien fahren – quasi wenden auf der Stelle 😉

 

Einsatz

Ich habe meinen Scooter in der Ostsee und in Binnenseen, z.B. in Hemmoor eingesetzt. Man schafft mit meinem doch etwas kleinen Scooter eine 2/3 Seeumrundung in Hemmoor – mehr geht nicht, so dass man dann auf den Taxidienst der anderen angewiesen ist, sich also den Rest des Weges schleppen lassen muss. So etwas kann man aber nur machen, wenn der sichere Ausstieg jederzeit gewährleistet ist.

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Bei den Ostseeeinsätzen sollte man immer zu zweit sein, denn wenn der Scooter ausfällt, ist man allein auf der Bildfläche und muss irgendwie wieder zurück. Ein Boot mit einem Kollegen an Bord würde da auch gehen. Ansonsten immer so viel Energie einplanen, dass man die Strecke hin und zurück fahren kann und noch 50 Prozent der Energie in den Akkus übrig hat. Damit kann man dann bei zwei Scootern auch locker den Tauchpartner abschleppen. Trotzdem sollte man sich zusätzlich absichern, damit man da draußen nicht verhungert.

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Wenn es mit der Sicht hapert, sollte man langsam vorgehen, damit man UW-Objekte nicht unnötig reizt… 😉

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Technische Details

Hier ein paar technische Infos zu meinem Submerge N-19

  • maximale Geschwindigkeit getestet ca. 3,6 km/h
  • Reichweite bei max. Geschwindigkeit ca. 3 km
  • komfortable Reisegeschwindigkeit 3,2 km/h (ca. 360 Watt Antriebsleistung)
  • Reichweite bei Reisegeschwindigkeit ca. 4 km
  • max. Fahrdauer bei Reisegeschwindigkeit ca. 75 min
  • Propellerverstellung mittels Schraubenring
  • Radialdichtungen, vier Dichtungen
  • Hochleistungsbürstenmotor (8 Kontaktbürsten)
  • Rumpf HDPE, Metallteile Edelstahl
  • Stahldrahtschalter statt Abzugsdraht für Gasgriff
  • Gewicht ca. 22 kg
  • Akkus NiMH-Zellen mit 20,5 Ah (1,2V-Zellen)

 

Hier ein paar Bilder zum Aufbau des Scooters.

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Ich werde noch ein kleines Video nachliefern. Man selbst ist ja leider nicht auf den eigenen Aufnahmen drauf. Mal sehen, was ich da noch finde.

Hier:

 

Es gibt auch andere Scooter in der preiswerten Klasse. Man darf keine Wunder erwarten aber Spaß machen die auch.

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Seadoo von Bombardier

 

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Adriatic Divers

 

7 Antworten

  1. Thomas sagt:

    Hallo und erst einmal danke für den Bericht.

    Ich habe zu Hause 2 Gavin stehen die noch immer schnurren wie Bienchen. Was mir auf den Bildern aufgefallen ist, ist der T-Griff.

    Kannst Du mir vielleicht einen Tip geben wo es diesen gibt? Ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche aber finde nur Varianten für über 300 Euro aus den Staaten.

    Über einen Tip währe ich sehr dankbar.

  2. Nico sagt:

    Moin!

    Super Beitrag! Weist du wie es funktioniert das der elektro Motor nicht mit Wasser in Kontakt kommt? Wir basteln selber sehr viel mit Elektromotoren aber bei dem unterwasser Scooter stehen wir grad an dem Problem der Welle. Über Magnete wäre unsere bisher einzige Idee.

    Liebe Grüße!

    • vesab sagt:

      Hi Nico, danke. Ich glaube es waren nur Simmerringe drin. Doppelt oder dreifach. Halt die üblichen Sachen, wqenn man was dicht bekommen will. Problem ist der Druck. Die Dichtringe müssen dafür geeignet sein, also für Wasser und den hohen Druck. cu Tom

  3. Tobias sagt:

    Hey echt cooler Beitrag. Sea-Doo kann zwar nicht mit den “großen” Geräten mithalten. Doch wer hat mal eben 3000 Euro locker?
    Aber als kleine Preisalternative kann man auch mit Tauchscootern von Sea-Doo reichlich Spaß haben. Wobei sich manche Modelle dort auch zwischen 1000-1500 Euro bewegen 😉

    Tobias

  4. vesab sagt:

    Hallo Tobias,

    sorry, verschrieben 😉
    Danke für das genaue lesen!

    Aber wäre doch cool gewesen – so mit fast 40 km/h unter Wasser. Ich mag mir das gar nicht vorstellen – gibt schöne Abdrücke der Brille 😉

    cu Tom

  5. Tobias sagt:

    Hallo,
    ich glaube, in Deinen sehr schönen und lehrreichen Bericht (es fängt schon an in den Händen zu kribbeln) hat sich ein Schreibfehler eingeschlichen:
    Eine Geschwindigkeit von 36 km/h kann und vor allem will ich mir UW nicht vorstellen. Kann es sein, dass hier ein Komma in der Zahl fehlt.
    Möge die Luft (und der Strom) immer mir Dir sein.
    Tobias

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